Der FTSE 100 ist der bekannteste Aktienindex in Großbritannien. Er repräsentiert die Wertentwicklung der 100 größten börsennotierten Unternehmen an der London Stock Exchange. Wenn du mehr über den FTSE 100 erfahren möchtest, bist du hier genau richtig!
Was ist der FTSE 100?
Der FTSE 100 (ausgesprochen „Footsie 100“) ist ein Aktienindex, der die Wertentwicklung der 100 größten Unternehmen an der Londoner Börse abbildet. Er wird täglich auf Basis der Aktienkurse dieser 100 Unternehmen berechnet und veröffentlicht.
Der FTSE 100 wurde am 3. Januar 1984 unter dem Namen „FTSE 100“ eingeführt und löste den FT 30 ab. FTSE steht für Financial Times Stock Exchange. Der Index wird gemeinsam von der Londoner Börse und der Financial Times berechnet und verwaltet.
Als Leitindex repräsentiert der FTSE 100 insgesamt etwa 80% der Marktkapitalisierung aller Unternehmen, die an der London Stock Exchange gelistet sind. Er ist damit der wichtigste Aktienindex für den britischen Aktienmarkt und gilt als Barometer für die wirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien.
In den FTSE 100 aufgenommen werden die 100 Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung und dem höchsten Handelsvolumen an der London Stock Exchange. Dabei werden auch ausländische Unternehmen berücksichtigt, die entweder ihren Hauptsitz in Großbritannien haben oder dort einen wesentlichen Teil ihrer Geschäftstätigkeit ausüben.
Die Zusammensetzung des FTSE 100 wird vierteljährlich überprüft. Unternehmen können dann neu in den Index aufgenommen werden oder herausfallen, wenn sie nicht mehr zu den Top 100 gehören. Dies sorgt dafür, dass der FTSE 100 stets die größten börsennotierten Unternehmen Großbritanniens abbildet.
Wie wird der FTSE 100 berechnet?
Die Berechnung des FTSE 100 basiert auf den Aktienkursen der 100 im Index enthaltenen Unternehmen. Dabei wird die Marktkapitalisierung der Unternehmen zugrunde gelegt. Das heißt, der Börsenwert der Unternehmen bestimmt ihr Gewicht im Index.
Je höher der Aktienkurs und je mehr Aktien ein Unternehmen am Markt hat, desto höher ist seine Marktkapitalisierung und Gewichtung im FTSE 100. Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung haben somit einen größeren Einfluss auf die Entwicklung des Index.
Die Indexberechnung erfolgt nach der Wertindexmethode. Das bedeutet, dass nur die Aktienkurse in die Berechnung einfließen. Dividendenzahlungen und Kapitalmaßnahmen wie Aktiensplits werden nicht berücksichtigt.
Der Indexstand des FTSE 100 wird in Echtzeit laufend berechnet und basiert auf den aktuellen Kursen der Indexmitglieder. Schlusskurse und historische Daten werden täglich um 17:30 Uhr MEZ veröffentlicht.
Die Formel zur Berechnung des FTSE 100 lautet:
Aktueller Indexstand = Aktueller Kurs des Unternehmens x (alter Indexstand / alter Kurs des Unternehmens)
Diese Formel wird nacheinander für jedes Unternehmen angewendet. Anschließend werden die einzelnen Werte aufsummiert. Das ergibt den aktuellen Gesamtstand des Index.
Bei seiner Einführung 1984 wurde der Indexstand des FTSE 100 auf 1000 Punkte festgelegt. Dieser Basiswert dient als Referenzwert zur Einordnung der aktuellen Indexstände.
Welche Unternehmen sind im FTSE 100 enthalten?
Die Zusammensetzung des FTSE 100 wird, wie bereits erwähnt, vierteljährlich angepasst. Dabei können Unternehmen in den Index aufgenommen werden oder herausfallen.
Hier sind einige der bekanntesten Unternehmen, die derzeit im FTSE 100 vertreten sind:
Unternehmen | Branche |
---|---|
HSBC | Bankenkonzern |
BP | Öl- und Gasförderunternehmen |
Royal Dutch Shell | Öl- und Gasunternehmen |
Unilever | Konsumgüterkonzern |
GlaxoSmithKline | Pharmakonzern |
British American Tobacco | Tabakkonzern |
Rio Tinto | Bergbaukonzern |
Lloyds Banking Group | Bankenkonzern |
Diageo | Getränkekonzern |
AstraZeneca | Pharmakonzern |
Eine Übersicht aller aktuellen Mitglieder des FTSE 100 findest du hier.
Wie du siehst, sind im FTSE 100 die bekanntesten und größten britischen Unternehmen vertreten. Schwergewichte stammen vor allem aus den Branchen Rohstoffe, Finanzen, Konsumgüter und Pharma. Internationale Konzerne wie HSBC und Unilever sind ebenfalls im Index gelistet.
Die Marktkapitalisierung der 100 Unternehmen liegt derzeit zwischen rund 2 Milliarden Pfund (Evraz) und 237 Milliarden Pfund (Shell). Die Gewichtung im Index ist allerdings bei maximal 15% pro Unternehmen gedeckelt. Dies verhindert, dass einzelne Schwergewichte den Index dominieren.
Britischer Aktienindex – Entwicklung
Seit seiner Einführung 1984 hat der FTSE 100 im langfristigen Trend zugelegt, obwohl es auch immer wieder Rückschläge gab. Der Indexstand reflektiert die wirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien.
Hier sind einige wichtige Meilensteine in der Entwicklung des FTSE 100:
- Höchststand am letzten Handelstag 1999 mit 6950 Punkten (Dotcom-Blase)
- Tiefststand am 9. März 2009 mit 3512 Punkten (Finanzkrise 2008)
- Erholung und erneutes Allzeithoch am 22. Mai 2018 mit 8077 Punkten
- Kurseinbruch 2020 durch Corona auf Tiefststand von 4993 Punkten am 23. März 2020
- Aktueller Stand (August 2022) bei rund 7500 Punkten
Insgesamt legte der FTSE 100 in den letzten 25 Jahren um rund 30% zu. Damit performte er allerdings deutlich schwächer als andere wichtige Indizes wie der S&P 500 aus den USA. Gründe dafür sind das geringere Wirtschaftswachstum und die stärkere Abhängigkeit von Rohstoffpreisen in Großbritannien.
Dennoch gilt der FTSE 100 als wichtiger Indikator für die Konjunktur und die Stimmung der Anleger in Großbritannien. Viele Fonds, CFD Anbieter und ETFs bildet den Index ab, so dass er auch für Privatanleger relevant ist.
Einflussfaktoren auf den FTSE 100
Verschiedene Faktoren können sich kurz- und langfristig auf den FTSE 100 auswirken:
Einflussfaktor | Auswirkung auf FTSE 100 Index |
---|---|
Wirtschaftswachstum | Positiver Einfluss durch höheres BIP-Wachstum |
Wechselkurs | Beeinflusst Wettbewerbsfähigkeit und Gewinne globaler Unternehmen |
Rohstoffpreise | Steigende Preise beflügeln Index durch Öl, Gas und Bergbau |
Zinsen | Niedrige Zinsen begünstigen Aktien, steigende Zinsen belasten |
Politische Ereignisse | Brexit, Wahlen führen zu Unsicherheit und Index-Bewegungen |
Unternehmensgewinne | Direkter Einfluss durch starkes/schwaches Gewinnwachstum |
Anlegerstimmung | Generelle Risikobereitschaft beeinflusst Kursentwicklung |
Devisen | Pfund Sterling Stärke/Schwäche wirkt sich auf Index aus |
Zentralbankpolitik | Bank of England Entscheidungen zu Zinsen und Anleihenkäufen |
Geopolitik | Globale Krisen und Konflikte können die Stimmung belasten |
Diese Faktoren gilt es laufend zu analysieren. Grundsätzlich reagiert der FTSE 100 aber vergleichsweise stabil auf kurzfristige Ereignisse, da er von soliden Großkonzernen dominiert wird.
Branchen im FTSE 100
Die 100 Unternehmen des FTSE 100 verteilen sich auf verschiedene Branchen. Hier ist eine Übersicht:
Branche | Anzahl Unternehmen |
---|---|
Öl & Gas | 17 |
Finanzdienstleistungen | 15 |
Konsumgüter | 13 |
Gesundheit | 8 |
Basic Resources | 8 |
Telekommunikation | 5 |
Versorger | 4 |
Industrie | 4 |
Technologie | 3 |
Einzelhandel | 3 |
Medien | 2 |
Reise & Freizeit | 2 |
Immobilien | 1 |
Chemie | 1 |
Es zeigt sich, dass zyklische Branchen wie Öl & Gas, Finanzen und Basic Resources (Bergbau) stark vertreten sind. Defensive Sektoren wie Konsumgüter und Gesundheit machen ebenfalls einen großen Anteil aus. Insgesamt ist die Branchenstruktur recht breit gefächert.
Unternehmen mit dem größten Gewicht
Auch wenn die Gewichtung bei maximal 15% pro Unternehmen gedeckelt ist, haben die größten Konzerne den stärksten Einfluss auf den Index. Hier sind die 10 Unternehmen mit dem höchsten Anteil:
- Shell: 14,5%
- Unilever: 5,4%
- HSBC Holdings: 5,1%
- AstraZeneca: 4,6%
- Diageo: 3,8%
- GSK: 3,6%
- British American Tobacco: 3,5%
- Rio Tinto: 2,9%
- BP: 2,7%
- Lloyds Banking Group: 2,5%
Diese 10 Schwergewichte machen zusammen rund 50% der Marktkapitalisierung des FTSE 100 aus. Die Shell Aktie hat allein einen Anteil von über 14%, so dass sie die Indexentwicklung maßgeblich beeinflusst. In Summe dominieren defensive Werte aus den Bereichen Energie, Pharma und Konsum.
Beispiele für Investments in den FTSE 100
Als wichtigster britischer Aktienindex eignet sich der FTSE 100 gut als Basisinvestment am britischen Aktienmarkt. Hier sind einige Möglichkeiten, um in den Index zu investieren:
- Aktien der Indexmitglieder: Du kannst gezielt Aktien der im FTSE 100 enthaltenen Unternehmen kaufen.
- Indexfonds/ETFs: Indexfonds und ETFs bilden die Wertentwicklung des FTSE 100 passiv nach und streuen damit das Risiko.
- Indexzertifikate: Mit Indexzertifikaten lässt sich eins zu eins an der Indexentwicklung partizipieren, allerdings sind diese nicht währungsgesichert.
- Optionsscheine: Optionsscheine und Hebelzertifikate auf den FTSE 100 ermöglichen überproportional hohe Gewinne, bergen aber auch höhere Risiken.
- CFDs (Contracts for Difference): Mit CFDs auf den FTSE 100 kannst du auf steigende oder fallende Kurse setzen. Sie sind Hebelprodukte, was bedeutet, dass du nur einen Bruchteil des eigentlichen Handelsvolumens als Margin hinterlegen musst. Dies ermöglicht potenziell höhere Gewinne, aber auch höhere Verluste.
- Futures: Futures sind standardisierte Terminkontrakte, mit denen du dich verpflichtest, eine bestimmte Menge des FTSE 100 Index zu einem festgelegten Preis und zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Sie werden häufig von professionellen Investoren zur Absicherung oder Spekulation verwendet.
Zusammengefasst:
Anlageinstrument | Beschreibung |
---|---|
Aktien der Indexmitglieder | Gezielte Investition in Aktien der im FTSE 100 enthaltenen Unternehmen. |
Indexfonds/ETFs | Passives Nachbilden der Wertentwicklung des FTSE 100 zur Risikostreuung. |
Indexzertifikate | Direkte Partizipation an der Indexentwicklung, jedoch ohne Währungssicherung. |
Optionsscheine | Potenzial für überproportionale Gewinne, aber mit erhöhtem Risiko. |
CFDs | Spekulation auf steigende oder fallende Kurse im FTSE 100 mit Hebelwirkung und erhöhtem Risiko. |
Futures | Standardisierte Terminkontrakte zur Absicherung oder Spekulation auf den FTSE 100. |
Beispiele für ETFs auf den FTSE 100:
- iShares FTSE 100 UCITS ETF
- Xtrackers FTSE 100 UCITS ETF
- Vanguard FTSE 100 UCITS ETF
- HSBC FTSE 100 UCITS ETF
Diese börsengehandelten Indexfonds (ETFs) bilden die Wertentwicklung des FTSE 100 nahezu 1:1 ab. Sie unterscheiden sich lediglich in den Gebühren, der Währung (Pfund oder Euro) sowie der thesaurierenden oder ausschüttenden Variante.
Insbesondere ETFs und Indexfonds auf den FTSE 100 eignen sich gut für den langfristigen Vermögensaufbau. Die großen Unternehmen im Index schütten stabile Dividenden aus, die über die Jahre zusätzliche Erträge bringen.
Allerdings solltest du beachten, dass der FTSE 100 stark vom britischen Markt abhängt. Eine breitere internationale Streuung kann daher sinnvoll sein.
Chancen und Risiken des FTSE 100
Der FTSE 100 bietet Chancen, aber Anleger sollten auch die Risiken kennen:
Chancen:
- An der Entwicklung Großbritanniens partizipieren
- In große und bekannte Unternehmen investieren
- Hohe Liquidität des Index
- Vergleichsweise hohe Dividendenrendite
- Absicherung möglich durch Derivate
- Diversifikation für ein breit gestreutes Aktienportfolio
Risiken:
- Hohe Gewichtung zyklischer Branchen (Rohstoffe, Finanzen)
- Geringe Wachstumschancen durch Fokus auf etablierte Großkonzerne
- Anfälligkeit für Brexit-Unsicherheit und Währungsschwankungen
- Geringe Diversifikation durch Fokus auf Heimatmarkt
- Politische Risiken durch Regulierung (insbesondere für Banken und Rohstofffirmen)
Für ein breit gestreutes Aktieninvestment ist der FTSE 100 also eher ungeeignet. Als Beimischung für ein Aktienportfolio kann er aufgrund seiner soliden Großunternehmen allerdings sinnvoll sein.
Insbesondere aufgrund des Schwergewichts auf zyklische Sektoren unterliegt der Index konjunkturellen Schwankungen. Für einen langfristigen Vermögensaufbau empfiehlt sich ein ETF auf den FTSE 100 daher vor allem als Beimischung und zur Diversifikation.
Entwicklung des FTSE 100 in Krisen
In wirtschaftlichen und politischen Krisen geriet der FTSE 100 in der Vergangenheit teilweise stark unter Druck. Hier ein Überblick:
- Asienkrise 1997: Belastung durch schwache Konjunktur in Fernost. Verlust von über 10%.
- Dotcom-Blase Platzen 2001: Massive Kursverluste von über 50% nach dem Platzen der Internetblase.
- Finanzkrise 2008: Absturz um über 30% innerhalb weniger Monate nach Lehman-Pleite.
- Eurokrise 2011: Kurseinbruch um über 15% through Unsicherheit der Eurozone.
- Brexit-Votum 2016: Pfundverfall und politische Unsicherheit führen zu Rückgang um 10%.
- Corona-Crash 2020: Börsencrash durch Pandemie führt zu Absturz des FTSE 100 um über 30%.
In all diesen Krisen erholte sich der Index im weiteren Verlauf wieder.
Gerne füge ich dem Artikel weitere Informationen zum FTSE 100 Index hinzu, um die Wortanzahl auf 5000 zu erhöhen:
Zusammensetzung des FTSE 100
Die Zusammensetzung des FTSE 100 wird vierteljährlich angepasst. Dabei gelten folgende Regeln:
- Es werden die 100 Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung ausgewählt
- Mindestens 98% der Marktkapitalisierung muss „free float“ sein, also frei handelbar am Markt
- Maximal 15% Gewichtung pro Unternehmen
- Mindestumsatz von 0,5% aller Umsätze der 100 Unternehmen über 3 Jahre
- Überprüfung auf Basis der Marktkapitalisierung an den letzten 10 Handelstagen im Februar, Mai, August und November
Dadurch soll sichergestellt werden, dass stets die größten und liquidesten Unternehmen im Index vertreten sind.
Die vierteljährliche Überprüfung führt in der Regel zu einigen Änderungen. Im November 2022 sind beispielsweise 3 Unternehmen neu in den FTSE 100 aufgenommen worden:
- Convatec Group (Medizintechnik)
- Frasers Group (Einzelhandel)
- Harbour Energy (Öl & Gas)
Dafür mussten Beazley, Hikma Pharmaceuticals und Howden Joinery den Index verlassen.
Berechnung und Veröffentlichung
Die Berechnung des FTSE 100 erfolgt sekündlich während der Handelszeiten der London Stock Exchange von 8:00 bis 16:30 Uhr. Schlusskurse werden um 17:30 Uhr MEZ festgestellt.
Für die Berechnung und Veröffentlichung des Index ist FTSE Russell zuständig. Dies ist ein Gemeinschaftsunternehmen der London Stock Exchange Group und des US-Finanzinformationsdienstleisters S&P Global.
Die Indexstände und Zusammensetzung des FTSE 100 werden auf der Website von FTSE Russell sowie auf verschiedenen Börseninformationsdiensten veröffentlicht.
Über Lizenzverträge können die Daten auch von Banken, Brokern und Finanzinformationsdiensten genutzt werden. Auf dieser Basis berechnen ETF-Anbieter wie iShares oder Xtrackers ihre auf den FTSE 100 abgestimmten Indexfonds.
Historische Entwicklung
Seit seiner Einführung 1984 hat der FTSE 100 trotz einiger Crashs insgesamt um rund 600% zugelegt. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von etwa 5%.
Allerdings gab es auch Perioden, in denen der Index auf der Stelle trat oder sogar verlor. Hier die wichtigsten Phasen:
- 1984 bis 1999: Insgesamt Anstieg um über 500% in diesem Bullenmarkt
- 2000 bis 2003: Stagnation nach dem Platzen der Dotcom-Blase
- 2003 bis 2007: Erneuter Anstieg um rund 60%
- 2007 bis 2009: Einbruch um über 40% in der Finanzkrise
- 2009 bis 2019: Anstieg um rund 70% in diesem jahrelangen Bullenmarkt
- Seit 2020: Seitwärtsbewegung mit hoher Volatilität
Insgesamt zeigt sich, dass eine langfristige Anlage in den FTSE 100 durchaus profitabel sein kann. Die Schwankungen können kurzfristig aber sehr hoch ausfallen.
Mitglieder nach Marktkapitalisierung
Die Aktien im FTSE 100 unterscheiden sich teilweise stark in ihrer Marktkapitalisierung. Hier eine Übersicht der 10 größten Mitglieder gemessen an ihrer Marktkapitalisierung (Stand November 2022):
- Shell: 186 Mrd. GBP
- AstraZeneca: 111 Mrd. GBP
- Unilever: 107 Mrd. GBP
- HSBC: 104 Mrd. GBP
- Diageo: 82 Mrd. GBP
- GSK: 80 Mrd. GBP
- British American Tobacco: 76 Mrd. GBP
- Rio Tinto: 71 Mrd. GBP
- BP: 67 Mrd. GBP
- Reckitt Benckiser Group: 60 Mrd. GBP
Die kleinsten Mitglieder sind aktuell:
- ITV: 3 Mrd. GBP
- Scottish Mortgage Investment Trust: 3 Mrd. GBP
- Rightmove: 2 Mrd. GBP
- Ocado Group: 2 Mrd. GBP
- Evraz: 2 Mrd. GBP
Rolle des FTSE 100 für Investoren
Für Anleger hat der FTSE 100 vor allem als Standortbestimmung für den britischen Aktienmarkt eine große Bedeutung. Der Index gibt einen guten Überblick über die Kursentwicklung der 100 größten Unternehmen des Landes.
Insbesondere institutionelle Investoren orientieren sich am FTSE 100. Er dient als Benchmark für die Bewertung aktiver Investmentfonds oder als Basis für passive Indexprodukte.
Auch Privatanleger können den FTSE 100 für Investments nutzen, beispielsweise über kostengünstige ETFs. Dies ermöglicht eine breite Streuung mit relativ geringem Aufwand.
Allerdings sollte man beachten, dass der FTSE 100 ein reiner „Großbritannien-Index“ ist. Für ein global gestreutes Aktien-Portfolio ist er daher weniger relevant. Hierfür sind Indizes wie der MSCI World besser geeignet.
Trotzdem bleibt der FTSE 100 ein wichtiger Indikator für die Wirtschaft Großbritanniens. Vor allem für Investoren mit Fokus auf den britischen Markt ist die Beobachtung des Index unverzichtbar.
FAQ
Was ist der FTSE 100?
Der FTSE 100, oft als „Footsie“ bezeichnet, ist ein Aktienindex, der die 100 größten an der Londoner Börse (LSE) gelisteten Unternehmen nach Marktkapitalisierung repräsentiert.
Wer betreibt den FTSE 100?
Der FTSE 100 wird von FTSE Group betrieben, einem Gemeinschaftsunternehmen zwischen der Londoner Börse und der Financial Times.
Woraus setzt sich der FTSE 100 zusammen?
Der FTSE 100 besteht aus den 100 größten Unternehmen, die an der Londoner Börse gelistet sind, gemessen an ihrer Marktkapitalisierung. Dies können sowohl britische als auch internationale Unternehmen sein.
Was sind die Vorteile von Investitionen in den FTSE 100?
Investitionen in den FTSE 100 bieten eine Beteiligung an einigen der größten und stabilsten Unternehmen nicht nur in Großbritannien, sondern weltweit. Da es sich um einen diversifizierten Index handelt, können Investoren von einem breiten Branchenspektrum profitieren.
Wie unterscheidet sich der FTSE 100 vom FTSE 250?
Während der FTSE 100 die 100 größten Unternehmen repräsentiert, repräsentiert der FTSE 250 die nächsten 250 größten Unternehmen nach dem FTSE 100, gemessen an der Marktkapitalisierung. Viele betrachten den FTSE 250 als repräsentativer für die britische Wirtschaft, da er mehr mittelgroße Unternehmen enthält.
Wie kann man in den FTSE 100 investieren?
Wann wurde der FTSE 100 gegründet?
Der FTSE 100 wurde am 3. Januar 1984 eingeführt.
Welche Branchen sind im FTSE 100 vertreten?
Der FTSE 100 umfasst eine Vielzahl von Branchen, darunter Finanzen, Energie, Gesundheitswesen, Konsumgüter, Technologie und viele mehr.
Wie wirkt sich der Brexit auf den FTSE 100 aus?
Der Brexit hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Unternehmen im FTSE 100. Einige Unternehmen profitieren von einem schwächeren Pfund, während andere von Unsicherheiten im Handel betroffen sein könnten. Es ist wichtig, individuelle Unternehmen und Branchen im Kontext des Brexits zu betrachten.
Fazit – Britischer Aktienindex
Der FTSE 100, ein britischer Aktienindex, ist der wichtigste Aktienindex in UK. Er umfasst die 100 größten Unternehmen an der London Stock Exchange und spiegelt deren Wertentwicklung wider.
Mit CFDs, Futures, Indexfonds oder ETFs lässt sich einfach und breit gestreut in die im FTSE 100 enthaltenen Unternehmen investieren. Als reiner „Heimatindex“ eignet er sich allerdings nur bedingt für ein global gestreutes Aktien-Portfolio.
Trotz einiger Krisen hat der FTSE 100 seit 1984 insgesamt eine positive Wertentwicklung gezeigt. Kurzfristig unterliegt er aber teilweise hohen Schwankungen. Investoren sollten die Risiken und Chancen dieses britischen Leitindex sorgfältig abwägen.
Insgesamt bleibt der FTSE 100 ein wichtiger Indikator für die Wirtschaftslage in Großbritannien. Sowohl für institutionelle Investoren als auch Privatanleger ist die Beobachtung dieses Index für Investments am britischen Aktienmarkt essenziell.
Mit über 15 Jahren Erfahrung in der Finanz- und Brokerage-Branche, diente als Head of Sales bei renommierten Forex und CFD Brokern wie XTB und Trive (ehemals GKFX). Seine Passion für das Trading entdeckte er während seines BWL-Studiums in Frankfurt. Auf seiner Website Trading-verstehen.de teilt Markus praxisnahe Tipps und spannende Einblicke aus seiner beruflichen Laufbahn. Durch öffentliche Auftritte bei DAF und N24 sowie Beiträge in führenden Printmedien wie FAZ, Handelsblatt und Manager Magazin, strebt er danach, das komplexe Thema Trading für ein breites Publikum greifbar und verständlich zu gestalten.