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Börsencrash 1987 – Schwarzer Montag

  • Beitrag zuletzt geändert am:8 Januar 2024
  • Beitrags-Kategorie:Geldanlage
  • Lesedauer:12 min Lesezeit

Der Börsencrash 1987 ist spannend, wir klären heute, was damals passiert ist, warum es passierte und ob man sich vor Crashs schützen kann?

Zusammenfassung des Artikels

ThemaBeschreibung
Börsencrash 1987Einer der schwersten Börseneinbrüche in der Geschichte, der am Schwarzen Montag begann.
Gründe für den CrashÜberhitzung des Marktes, Verschlechterung der makroökonomischen Lage und zunehmende Computerisierung.
Folgen des CrashesGlobale Wirtschaftskrise, geringes Wirtschaftswachstum, steigende Arbeitslosigkeit und Insolvenzen.
Schutz vor einem CrashDiversifikation des Portfolios, Bereithalten eines Notgroschens, langfristiges Investieren und rationale Entscheidungen treffen.

Was war der Börsencrash 1987?

Der Börsencrash 1987, auch bekannt als Schwarzer Montag, war einer der schwersten Börseneinbrüche in der Geschichte. Er begann am 19. Oktober 1987 an der Hongkonger Börse und breitete sich schnell auf die anderen Märkte in Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland aus. Der wichtigste US-amerikanische Aktienindex, der Dow Jones Industrial Average, verlor an diesem Tag 22,6 % oder 508 Punkte an Wert. Das entsprach einem Verlust von rund 500 Milliarden US-Dollar an nur einem Tag. Der Crash hatte auch Auswirkungen auf andere Indizes wie den S&P 500, den NASDAQ oder den DAX. Die folgende Tabelle zeigt die prozentualen Verluste einiger wichtiger Indizes am Schwarzen Montag:

IndexLandVerlust
Dow JonesUSA-22,6 %
S&P 500USA-20,5 %
NASDAQUSA-11,3 %
FTSE 100Großbritannien-10,8 %
DAXDeutschland-9,1 %
CAC 40Frankreich-9,5 %
Nikkei 225Japan-14,9 %
Hang SengHongkong-45,8 %

Der Börsencrash 1987 war der erste globale Crash nach dem Zweiten Weltkrieg. Er löste eine weltweite Rezession aus, die mehrere Jahre andauerte. Viele Anleger verloren ihr Vermögen und ihr Vertrauen in die Finanzmärkte.

Börsencrash 1987

Warum ist der Börsencrash 1987 passiert?

Die genauen Ursachen des Börsencrashs 1987 sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Es gab jedoch mehrere Faktoren, die zu dem Crash beigetragen haben. Einige davon waren:

  • Überhitzung des Marktes: Die Aktienkurse waren in den Jahren vor dem Crash stark gestiegen, ohne dass dies den tatsächlichen Gewinnen der Unternehmen entsprach. Viele Anleger spekulierten auf immer höhere Kurse und nahmen hohe Kredite auf, um mehr Aktien zu kaufen. Dies führte zu einer Blasenbildung, die jederzeit platzen konnte.
  • Verschlechterung der makroökonomischen Lage: Die US-Wirtschaft befand sich in einer schwierigen Situation mit hoher Inflation, hohem Handelsdefizit und hohen Zinsen. Die US-Notenbank erhöhte den Leitzins im September 1987 zum ersten Mal seit drei Jahren, um die Inflation zu bekämpfen. Dies führte zu einem Rückgang des US-Dollars gegenüber anderen Währungen wie dem Deutschen Mark oder dem Japanischen Yen. Die Abwertung des Dollars im Zuge des Plaza-Abkommens von 1985 schien mit dem Louvre-Abkommen im Februar 1987 zwar zunächst gestoppt, doch Ende September kamen Gerüchte über einen Streit innerhalb der G7-Staaten auf. Der damalige US-Finanzminister James Baker drohte indirekt damit, den Dollar weiter sinken zu lassen, wenn die Bundesregierung unter Helmut Kohl sich im Zinsstreit nicht kompromissbereit zeige.
  • Zunehmende Computerisierung des Börsenhandels: Seit den frühen 1980er Jahren setzten die Händler verstärkt Computer für ihre Portfoliostrategien ein. Eine beliebte Strategie war das sogenannte Portfolio Insurance oder dynamische Absicherung. Dabei wurden Aktien automatisch verkauft oder leerverkauft (Shortselling), wenn sie einen bestimmten Schwellenwert unterschritten. Dies sollte das Risiko eines Kursverlustes minimieren. Das Problem war jedoch, dass viele Händler sehr ähnliche Systeme nutzten und dass diese Systeme nicht auf extreme Marktsituationen vorbereitet waren. Als die Aktienkurse zu fallen begannen, lösten die Computer eine Kettenreaktion aus, die zu einem massiven Verkaufsdruck führte. Die Terminbörsen, an denen Futures und Optionen gehandelt wurden, verstärkten diesen Effekt noch. Die Computer konnten die hohe Nachfrage nach Verkaufsaufträgen nicht mehr bewältigen und stürzten ab. Dies führte zu einem Chaos und einer Panik an den Börsen.

Welche Folgen hatte der Börsencrash 1987?

Stockmarket Crash

Die Auswirkungen des Börsencrashes von 1987 waren weitreichend und lösten eine globale Wirtschaftskrise aus, die mehrere Jahre andauerte. Dabei nahm das Wirtschaftswachstum deutlich ab, Arbeitslosenraten stiegen und viele Unternehmen mussten Insolvenz anmelden. Insbesondere die Industrieländer waren betroffen, doch auch die Schwellenländer spürten die Folgen deutlich. Schätzungen der Weltbank zufolge stürzte der Crash etwa 60 Millionen Menschen in die Armut.

Um einen weiteren Absturz der Aktienkurse zu verhindern und das Vertrauen in die Finanzmärkte wiederherzustellen, griffen die Zentralbanken ein. Sie senkten die Zinsen, pumpten Geld in das Finanzsystem und koordinierten ihre Maßnahmen. Die US-Notenbank unter der Führung von Alan Greenspan nahm dabei eine Schlüsselrolle ein und signalisierte den Märkten, sie würde als Kreditgeber der letzten Instanz fungieren und wenn nötig auch Aktien kaufen. Später wurde diese Politik als Greenspan-Put bekannt.

Als Reaktion auf den Crash und zur Vorbeugung zukünftiger Finanzkrisen wurden verschiedene Reformen und Regulierungen der Finanzmärkte eingeführt. Unter diesen Maßnahmen waren:

Reform / RegulierungBeschreibung
Handelsunterbrechungen (Circuit Breakers)Sie stoppen den Handel automatisch bei einem bestimmten Kursverlust.
Margin-Anforderungen (Sicherheitsleistungen)Anleger müssen einen Teil ihres Portfolios mit Eigenkapital hinterlegen, wenn sie Kredite aufnehmen.
Transparenz- und MeldepflichtenDiese Pflichten gelten für den Handel mit Derivaten wie Futures und Optionen.
Risikomanagement- und Überwachungssysteme für den ComputerhandelDiese Systeme werden eingesetzt, um Risiken im computergestützten Handel zu managen und zu überwachen.
Internationale Standards und Kooperationen für die FinanzaufsichtDiese Standards und Zusammenarbeiten wurden eingeführt, um die Überwachung und Stabilität der Finanzmärkte auf internationaler Ebene zu verbessern.

Wie kannst du dich vor einem Börsencrash schützen?

Ein Börsencrash ist ein seltenes, aber schwerwiegendes Ereignis, das jeden Anleger treffen kann. Es ist unmöglich, einen Crash vorherzusagen oder zu vermeiden, aber es gibt einige Strategien, die dir helfen können, dich davor zu schützen oder zumindest die negativen Folgen zu mildern. Hier sind einige Tipps:

InvestitionsstrategieBeschreibung
Diversifiziere dein PortfolioInvestiere dein Geld in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien, um das Risiko zu reduzieren und von den unterschiedlichen Renditen zu profitieren.
Halte einen Notgroschen bereitHalte immer etwas Geld auf einem sicheren Konto bereit, um unerwartete Ausgaben zu decken oder von günstigen Kaufgelegenheiten zu profitieren, ohne langfristige Investitionen verkaufen zu müssen.
Investiere langfristigÄndere oder verkaufe deine Investitionen nicht ständig, sondern halte sie über einen längeren Zeitraum. So kannst du kurzfristige Schwankungen ausgleichen und dich von einem Crash erholen.
Bleibe ruhig und rationalLasse dich nicht von deinen Emotionen leiten. Vermeide Panikverkäufe oder euphorische Käufe und basiere deine Entscheidungen auf fundierten Informationen und Zahlen. Lass dich nicht von Gerüchten oder Medienberichten beeinflussen.
Crash Scenario

FAQ

Was ist ein Börsencrash?

Ein Börsencrash ist ein plötzlicher und starker Einbruch der Aktienkurse an den Börsen. Ein Börsencrash kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel wirtschaftliche Krisen, politische Konflikte, Naturkatastrophen oder Spekulationsblasen. Ein Börsencrash kann zu großen Verlusten für die Anleger, zu einer Verringerung des Vertrauens in die Finanzmärkte und zu einer Beeinträchtigung der realen Wirtschaft führen.

Was ist ein Black Swan Event?

Ein Black Swan Event ist ein unvorhersehbares und seltenes Ereignis mit einem extremen, paradigmenverändernden Einfluss auf die Welt. Der Name „Black Swan Event“ kommt von der Tatsache, dass echte schwarze Schwäne sehr selten sind. Beispiele für Black Swan Events sind die Terroranschläge vom 11. September 2001, die Finanzkrise von 2008 oder die COVID-19-Pandemie. Ein Black Swan Event ist unerwartet und daher schwer vorzubereiten, aber oft wird es im Nachhinein als unvermeidlich rationalisiert.

Wie hängen Börsencrashs und Black Swan Events zusammen?

Börsencrashs können durch Black Swan Events ausgelöst oder verstärkt werden. Ein Black Swan Event kann zu einer massiven Unsicherheit, Panik und Volatilität an den Finanzmärkten führen, die zu einem Absturz der Aktienkurse führen können. Umgekehrt kann ein Börsencrash auch als ein Black Swan Event angesehen werden, wenn er sehr schwer vorherzusagen war und einen großen Einfluss auf die Welt hatte.

Fazit

Der Börsencrash 1987 war ein historisches Ereignis, das die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte erschütterte.

Er wurde durch eine Kombination von Faktoren ausgelöst. Die zu einem massiven Verkaufsdruck und einer Panik an den Börsen führten.

Er hatte weitreichende Folgen für die Wirtschaft, die Politik und die Gesellschaft. Führte aber auch zu wichtigen Reformen und Regulierungen der Finanzmärkte. Die einen ähnlichen Crash in Zukunft verhindern oder zumindest abschwächen sollen.

Als Anleger kannst du dich vor einem Börsencrash schützen. Indem du dein Portfolio diversifizierst, einen Notgroschen bereithältst, langfristig investierst und ruhig und rational bleibst.