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Slippage Trading – Was ist das?

  • Beitrag zuletzt geändert am:12 Dezember 2023
  • Beitrags-Kategorie:Trading Strategie
  • Lesedauer:21 min Lesezeit

Keyfacts: Slippage Trading

ThemaBeschreibung
Was ist Slippage?Slippage tritt auf, wenn eine Order zu einem anderen Preis ausgeführt wird als erwartet. Es kann sowohl positiv als auch negativ sein.
Ursachen für SlippageSlippage kann durch Marktvolatilität, Auftragsgröße, Handelszeiten und niedrige Marktliquidität verursacht werden.
Arten von SlippageEs gibt positiven und negativen Slippage, abhängig davon, ob der Ausführungspreis besser oder schlechter als erwartet ist.
Asymmetrische SlippageAsymmetrische Slippage tritt auf, wenn ein Broker negative Preisbewegungen an den Trader weitergibt, aber positive Preisbewegungen für sich behält.
Ursachen für asymmetrische SlippageAsymmetrische Slippage kann durch Broker-Praktiken, hohe Volatilität und niedrige Marktliquidität verursacht werden.
Unterschied zu regulärem SlippageAsymmetrische Slippage bezieht sich auf die Behandlung von Aufträgen durch den Broker, während regulärer Slippage durch Marktbedingungen verursacht wird.
Der Fall XTBDer Broker XTB wurde wegen asymmetrischer Slippage mit einer Geldstrafe belegt.
Wie Slippage vermieden werden kannSlippage kann nicht vollständig vermieden werden, aber die Auswahl des richtigen Brokers und die Verwendung von Stop-Loss-Aufträgen können helfen, das Risiko zu minimieren.
Vor- und Nachteile von SlippageSlippage kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das Trading haben.
Beispiele für SlippageSlippage tritt auf, wenn sich der Preis zwischen Auftragserteilung und Ausführung ändert.
Slippage Trading

Slippage im Trading – Was ist das?

Was ist Slippage Trading

Definition von Slippage: Ein Trade wird zu einem anderen Preis ausgeführt als vom Trader erwartet.

Slippage ist ein Begriff, mit dem sich jeder Trader auseinandersetzen sollte, ob Anfänger oder Profi.. Es beschreibt das Phänomen, wenn eine Order zu einem anderen Preis ausgeführt wird als erwartet. In einer Welt, in der Sekundenbruchteile den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust ausmachen können, ist das Verstehen von Slippage entscheidend. Nicht nur, um unerwartete Kosten zu vermeiden, sondern auch, um die Chancen für erfolgreiche Trades zu optimieren.

Grundlagen von Slippage Trading

  • Definition von Slippage:
    Slippage tritt auf, wenn eine Order zu einem anderen Preis ausgeführt wird als dem, den der Trader ursprünglich erwartet hat. Dies kann sowohl zu Gunsten des Traders als auch zu dessen Nachteil geschehen.
  • Wie tritt Slippage auf?
    Slippage kann auftreten, wenn der Markt schnell bewegt wird, bevor eine Order ausgeführt werden kann. Vor allem bei großen Auftragsmengen oder in Zeiten hoher Volatilität ist Slippage häufiger. Hierzu gehört auch das Auftreten von „Gaps“ im Markt, wenn Preise plötzlich springen, ohne dass Handel dazwischen stattfindet.

Ursachen für Slippage

Im Trading gibt es verschiedene Faktoren, die zu Slippage führen können:

UrsacheBeschreibung
MarktvolatilitätPreisänderungen können durch schnelle Marktbewegungen, insbesondere während wichtiger Nachrichten oder wirtschaftlichen Bekanntmachungen, verursacht werden.
AuftragsgrößeGroße Trading-Aufträge können den Markt beeinflussen, insbesondere bei niedrigem Handelsvolumen, was zu unterschiedlichen Ausführungspreisen führen kann.
HandelszeitenSlippage tritt häufiger auf, wenn der Markt weniger liquide ist, beispielsweise außerhalb der Hauptgeschäftszeiten.
LiquiditätBei niedriger Marktliquidität gibt es weniger Marktteilnehmer, was zu Slippage führen kann, da der Handel nicht immer zum gewünschten Preis ausgeführt wird.
Hauptursache Slippage

Arten von Slippage

Wenn Trader von Slippage sprechen, meinen sie nicht immer etwas Negatives. Es gibt zwei Haupttypen von Slippage: positiven und negativen. Beide können Auswirkungen auf dein Trading-Ergebnis haben, aber auf unterschiedliche Weise.

  • Positiver Slippage:
    Das ist der Moment, in dem Trader jubeln. Ein positiver Slippage tritt auf, wenn deine Order zu einem besseren Preis ausgeführt wird, als du ursprünglich erwartet hattest. Zum Beispiel, wenn du eine Aktie kaufen wolltest und erwartet hast, 100€ zu zahlen, aber sie tatsächlich für 99€ gekauft hast. Das mag zwar wie ein kleiner Gewinn erscheinen, aber in der Welt des High-Frequency-Trading können solche kleinen Vorteile zu großen Gewinnen führen. Trading Slippage wäre also sinnvoll.
  • Negativer Slippage:
    Das ist das Gegenteil vom positiven Slippage. Hier wird eine Order zu einem schlechteren Preis ausgeführt als erwartet. Wenn du zum Beispiel erwartet hast, eine Aktie für 100€ zu verkaufen, aber sie tatsächlich für 101€ verkauft wurde, hast du einen negativen Slippage erlebt. Das kann besonders schmerzhaft sein, wenn du mit einem großen Handelsvolumen arbeitest oder in einem sehr volatilen Markt.

Asymmetrische Slippage Trading

Asymmetrische Slippage bezieht sich auf eine Situation, in der ein Broker Aufträge unterschiedlich behandelt, je nachdem, ob sich der Markt zugunsten des Traders oder gegen ihn bewegt hat. Wie besprochen, ist Slippage die Differenz zwischen dem erwarteten Preis eines Trades und dem Preis, zu dem der Trade tatsächlich ausgeführt wird. Es kann aus verschiedenen Gründen auftreten und kann sowohl für als auch gegen einen Trader arbeiten.

Im Falle von Asymmetric Slippage gibt ein Broker negative Preisbewegungen an den Trader weiter, versucht jedoch, positiven Slippage selbst zu erfassen, indem er dem Trader nur den ursprünglich angegebenen Preis gibt, wenn sich eine positive Bewegung für den Broker in der Zwischenzeit zwischen einem Angebot und der Ausführung des Auftrags ergeben hat. Dies bedeutet, dass Trader daran gehindert werden, von Preisverbesserungen zu profitieren, wobei Slippage nur auftritt, wenn er gegen den Trade arbeitet.

Ursachen für Asymmetric Slippage im Trading

Zu den häufigsten Ursachen für asymmetrische Slippage im Trading gehören:

  • Broker-Praktiken: Einige Broker könnten Praktiken anwenden, die negative Preisbewegungen an die Händler weitergeben, während sie den positiven Slippage selbst erfassen. Daher ist es wichtig einen regulierten Broker zu wählen.
  • Hohe Volatilität: Asymmetrische Slippage kann in hochvolatilen Märkten auftreten, in denen die Preise schnell und unerwartet wechseln.
  • Niedrige Marktliquidität: Auf Märkten mit geringer Liquidität stehen weniger Teilnehmer zur Verfügung, um die Gegenseite eines Handels zu übernehmen, was zu Verzögerungen zwischen der Auftragserteilung und dessen Ausführung führen kann.

Unterschied asymmetrische Slippage und regulärem Slippage im Trading

Bei asymmetrischer Slippage behandelt ein Broker die Aufträge unterschiedlich, abhängig von der Marktrichtung. Im Gegensatz dazu kann bei regulärer Slippage der Ausführungspreis je nach Marktsituation positiv oder negativ variieren.

Broker die sich außerhalb der Regeln verhalten, können asymmetrische Slippage nutzen, indem sie negative Preisänderungen an die Trader weitergeben, aber von positiven profitieren. Im Gegensatz dazu entsteht regulärer Slippage durch rasche und volatile Marktveränderungen.

Solche Praktiken sind allerdings nicht zulässig und können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Es ist wichtig zu betonen, dass diese unfairen Praktiken die Ausnahme darstellen und nicht die Regel im Handelsbereich sind.

Während die asymmetrische Slippage Händler/Trader benachteiligt, da sie keine Möglichkeit auf Preisverbesserungen haben, kann der reguläre Slippage sowohl zum Vorteil als auch zum Nachteil des Traders wirken.

KategorieAsymmetrische SlippageRegulärer Slippage
Behandlung von AufträgenVerarbeitet je nach Marktbewegung unterschiedlichEndpreis kann positiv oder negativ sein
Broker-PraktikenNegative Verschiebungen werden weitergereichtPreisabweichung durch dynamische Marktbedingungen möglich
Auswirkungen auf HändlerBenachteiligung durch Ausschluss von PreisverbesserungKann sowohl vorteilhaft als auch nachteilhaft für den Trader sein

Der Broker XTB – 2.7 Millionen USD Strafe wegen asymmetrischer Slippage

Der polnische Broker XTB, der an der Börse gelistet ist und mit FX und CFDs handelt, wurde von der polnischen Finanzaufsichtsbehörde (KNF) mit einer Geldstrafe von PLN 9,9 Millionen ($2,7 Millionen) belegt. Grund dafür waren Vorwürfe, dass XTB seinen Kunden nicht erlaubt hat, von positiven Preisänderungen zu profitieren, während negative Preisänderungen auf die Kunden übertragen wurden. Diese Strafe wurde wegen „Unregelmäßigkeiten bei der Abwicklung von Kundenaufträgen“ verhängt.

XTB Chronologie Geldstrafe

Zwischen Januar 2014 und Mai 2015 nutzte XTB eine Methode namens „asymmetrischer Preis-Slippage“. Dabei gab der Broker Verluste aus Geschäften direkt an seine Kunden weiter. Wenn sich jedoch der Handelspreis zu Gunsten von XTB veränderte, behielt der Broker den resultierenden Gewinn für sich. Einfach gesagt: Wenn der Preis sich so änderte, dass XTB profitierte, bekamen die Kunden nichts von diesem Vorteil. Aber wenn es ungünstig für die Kunden lief, mussten sie den Verlust tragen.

Quelle: Finance Magnates

Das dargestellte Beispiel verdeutlicht, dass selbst bei an der Börse notierten und regulierten Brokern die Gefahr einer asymmetrischen Slippage besteht. Bei solchen Brokern haben Geschädigte jedoch Anspruch auf Schadensersatz – ein Recht, das bei nicht in der EU regulierten oder in Offshore-Gebieten (wie z.B. Belize oder den British Virgin Islands) ansässigen Brokern fehlen würde.

Wie du Slippage beim Trading vermeiden kannst

Slippage lässt sich zwar nicht immer vollständig vermeiden, aber es gibt Strategien und Werkzeuge, die dir helfen können, das Risiko zu minimieren:

  1. Auswahl des richtigen Brokers:
    Nicht alle Broker sind gleich. Einige bieten schnellere Ausführungen und engere Spreads, was das Risiko von Slippage reduzieren kann. Recherchiere und wähle einen Broker mit einer guten Reputation für schnelle Orderausführungen.
  2. Verwendung von Stop-Loss-Aufträgen:
    Mit einem Stop-Loss-Auftrag kannst du einen Preis festlegen, zu dem eine Position automatisch geschlossen wird, um größere Verluste zu vermeiden. Obwohl dies nicht vor Slippage schützt, kann es helfen, die Auswirkungen zu minimieren.
  3. Handeln während der Haupthandelszeiten:
    Während der Haupthandelszeiten ist die Liquidität am höchsten, was bedeutet, dass mehr Käufer und Verkäufer vorhanden sind. Das verringert das Risiko von Slippage.

Vor- und Nachteile von Slippage

Slippage ist nicht immer schlecht, und nicht immer gut. Es ist ein Phänomen, das Trader verstehen und kennen müssen. Hier sind einige Vor- und Nachteile von Slippage:

  • Warum manchmal Slippage gut sein kann:
    Wie bereits erwähnt, bezieht sich positiver Slippage auf Situationen, in denen Trades zu einem besseren Preis ausgeführt werden als erwartet. Dies kann deine Rentabilität erhöhen und unerwartete positive Ergebnisse liefern. In volatilen Märkten, in denen die Preise schnell schwanken, kann ein Trader von plötzlichen Preisbewegungen in seine gewünschte Richtung profitieren. Mehr zu den Mechanismen volatiler Aktien findest du im Artikel volatile Aktien für Daytrading.
  • Die Risiken und wie man sie minimiert:
    Negativer Slippage kann zu unerwarteten Verlusten führen. Besonders in High-Frequency-Trading oder beim Handeln mit Hebel kann Slippage die Gewinne erheblich schmälern oder zu großen Verlusten führen. Es ist wichtig, die Mechanismen zu verstehen und Strategien wie Stop-Loss-Aufträge, Handel während der Hauptmarktzeiten und die richtige Brokerwahl zu nutzen, um diese Risiken zu reduzieren. Unsere Strategien zum Risikomanagement können dir weitere Einblicke geben.

Beispiele für Slippage im Trading

Stelle dir vor, du möchtest eine Aktie von Unternehmen X für 50€ kaufen. Du gibst deinen Auftrag ein, aber in der kurzen Zeit zwischen deiner Auftragserteilung und der Ausführung veröffentlicht das Unternehmen unerwartete Quartalsergebnisse. Der Preis springt blitzschnell auf 52€, bevor dein Auftrag ausgeführt wird. Das ist Slippage in Aktion.

Angefragter KursAusführungspreisSlippage
50€52€2€

Die Auswirkungen von Slippage auf die Rentabilität:

Auf kurze Sicht mag ein kleiner Slippage von 1€ oder 2€ gering erscheinen. Aber stell dir vor, du handelst regelmäßig mit hunderten Aktien. Eine negativer Slippage kann sich dann schnell zu größeren Beträgen summieren. Auf der anderen Seite kann positiver Slippage, besonders bei großen Handelsvolumina, zu erheblichen unerwarteten Gewinnen führen.

HandelsvolumenØ Slippage pro AktieSlippage bei 100 Aktien
100 Aktien1€100€
100 Aktien2€200€

FAQ

Was genau ist Slippage?

Slippage tritt auf, wenn eine Order zu einem anderen Preis ausgeführt wird als dem, den ein Trader ursprünglich erwartet hat. Dies kann sowohl zu Gunsten als auch zum Nachteil des Traders geschehen.

Kann ich Slippage vermeiden?

Vollständiges Vermeiden von Slippage ist oft nicht möglich, insbesondere in volatilen Märkten. Allerdings kannst du das Risiko durch Maßnahmen wie die Auswahl des richtigen Brokers, das Handeln während der Hauptmarktzeiten und die Verwendung von Stop-Loss-Aufträgen minimieren.

Ist Slippage immer negativ?

Nein, es gibt sowohl positiven als auch negativen Slippage. Positiver Slippage bedeutet, dass eine Order zu einem besseren Preis als erwartet ausgeführt wird.

Wie beeinflusst Slippage mein Trading?

Slippage kann sowohl die Rentabilität als auch das Risiko deiner Trades beeinflussen. Positiver Slippage kann deine Gewinne erhöhen, während negativer Slippage zu Verlusten führen kann.

Was ist asymmetrische Slippage?

Asymmetrische Slippage tritt auf, wenn ein Broker Aufträge in einer Weise behandelt, dass sie in der Regel zu Ungunsten des Traders ausgeführt werden. Konkret bedeutet dies, dass negative Preisänderungen an den Trader weitergegeben werden, während positive Preisänderungen vom Broker erfasst werden.

Wie unterscheidet sich asymmetrische Slippage von regulärer Slippage?

Während bei regulärer Slippage Preisabweichungen aufgrund von Marktschwankungen auftreten können, handelt es sich bei asymmetrischer Slippage um eine Praxis, bei der der Broker absichtlich in einer Weise handelt, die den Trader benachteiligt.

Ist asymmetrische Slippage legal?

In vielen Rechtsordnungen ist asymmetrische Slippage unzulässig, da sie als unfaire Praxis gegenüber den Tradern betrachtet wird. Broker, die solche Praktiken anwenden, können mit Geldstrafen oder anderen Sanktionen belegt werden.

Was kann ich tun, wenn ich glaube, Opfer von asymmetrischer Slippage geworden zu sein?

Zuerst solltest du deinen Broker kontaktieren und den Vorfall schildern. Wenn du keine zufriedenstellende Lösung erhältst, wende dich an den Ombudsmann oder die Regulierungsbehörde des Brokers. Sollten diese Schritte nicht zum gewünschten Ergebnis führen, könnte es sinnvoll sein, einen Anwalt hinzuzuziehen.

Fazit Slippage Trading

Slippage ist ein integraler Bestandteil des Tradings, ein Phänomen, das jeder Trader im Laufe seiner Karriere erleben wird. Es ist wichtig zu verstehen, was Slippage ist, warum er auftritt und wie und ob man es zu seinem Vorteil nutzen oder das damit verbundene Risiko minimieren kann. Wie bei vielen Aspekten des Tradings kommt es darauf an, informiert zu sein und proaktiv Strategien zu entwickeln, um potenzielle Hürden zu überwinden.